Ein Debütalbum, das keines ist. Von einem Trio, das kein Trio ist und ein Weihnachtsalbum herausbringt, das anders klingt als andere Festtagsmusiken. Das National Jazz Trio Of Scotland spielt Jazz für Menschen mit einem speziellen und subtilen Verständnis dafür, was Jazz vielleicht auch sein könnte. Es ist etwas ganz Besonderes, was der Pianist Bill Wells und seine vier Gesangsmitstreiter (u. a. Mitglieder von Francois & The Atlas Mountains, Golden Grrls, The One Ensemble) hier bieten. Ja, die Titel klingen vertraut, aber hat man jemals eine unheimlichere Version von God Rest Ye Merry Gentlemen oder vom Christmas Song ( Chestnuts roasting on an open fire … ) gehört? Melodien werden ab- und kühn wieder aufgebaut, und geloopte und gesampelte Arrangements werfen ein frostiges neues Licht auf Texte, die man immer für selbstverständlich genommen oder nie so richtig wahrgenommen hat. Das klinge eine wenig so, als spiele Moondog Burt Bacharach, meint Bill Wells dazu. Frohes Fest! (eine stimmige Produktbeschreibung, Robert Wyatt würde applaudieren! M.E.)