Manafonistas

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2012 13 Nov

Truffaut und die Schwarze Serie

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | Comments off

Einer meiner Lieblingsfilme von Francois Truffaut trägt im Deutschen den Titel „Auf Liebe und Tod“. Mit Trintignant und Ardant. Auch Franzosen können mit meisterhaftem „understatement“ spielen. Eine ganz unterkühlt inszenierte Mordgeschichte, eine ganz fein gezeichnete Liebesgeschichte. Während so manche Filme, die ich einst liebte, ihre Faszination verloren haben, bleibt dies ein Werk, das ich, wie Hitchcocks DER UNSICHTBARE DRITTE, die „extended version“ von „VERBLENDUNG“ (nach Stig Larsson, das schwedische Original!), oder „ES WAR EINMAL IN AMERIKA“, immer wieder gucken kann. Da gibt es noch einen anderen Lieblingsfilm von Truffaut, aber vielleicht spielt mir hier die Erinnerung einen Streich. Denn ich habe ihn nur einmal gesehen, mit siebzehn Jahren, „Zwei Mädchen aus Wales und die Liebe zum Kontinent“. Sogar beim Titel bin ich mir nicht mehr ganz sicher, und weigere mich, mich schlau zu machen.

P.S. Vor vielen Jahren bemerkte der Filmkritiker Peter W. Jansen (er war eben auch Filmkritiker im Fernsehen, und daher einem Millionenpublikum vertraut, zudem ein verdammt kluger Kopf!) zu Truffauts Kriminalfilm: „Wie dicht hier alles beieinanderliegt und ineinandergreift, zeigt schon die Entstehungsgeschichte. Der Film ist nicht nur eine Reaktion auf den vorhergehenden, er wurde vielmehr aus der „Frau nebenan“ geboren. Bei der Besichtigung von Mustern, erzählt Truffaut, „gab es eine Szene, wo Fanny Ardant im Trenchcoat um das Haus von Depardieu schleicht; einige Leute vom Team meinten: Das ist toll, Fanny sieht jetzt aus wie in der Schwarzen Serie. Aus diesen Überlegungen ist der Film entstanden.“

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