Manafonistas

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2012 5 Jul

Pat Metheny und der Soundtrack für die Mittelmeerküste

von: Michael Engelbrecht Filed under: Blog | TB | 2 Comments

Dieses Stück der Pat Metheny Group, aus dem Jahre 1995, welches das mediterrane Video untermalt und gestern von Joey Sample mit einigen Hintergedanken geposted wurde, ist in meinen Ohren ein eher ambivalentes Vergnügen. Für sich allein betrachtet, ist der Synthi-Sound abgenutzt, wabernd, angeberisch. Die Musik verbreitet, im Prinzip, lähmende Langeweile. 12 Minuten: eine mörderische Strecke für diesen Plätscherjazz. Pat Metheny hat also die Fähigkeit, mich zu Tode zu langweilen. Die letzte Platte, die ich mit Freude hörte, war das Dopppelalbum 80/81, und das ist, wie der Titel verrät, schon eine Weile her. Bin mir nicht mal sicher, wie ich heute darauf reagieren würde.

Auf der anderen Seite erinnert mich die Musik an an die unglaubliche Harmlosigkeit der James Last-Musik der Kinderjahre, wenn unsere Eltern Dia-Abende vertonten, und die eleganten rhythmischen Nichtigkeiten der Truppe von James Last den Ton angaben. Natürlich hatte das auch einen gewissen Reiz, wie Käsefondue, Tri-Top und die Titelmusik von Flipper. Den Reiz der seltsam stehenbleibenden Zeit, in dem sich alles Drängende in einen wohligen Rausch der Leere verwandelte. Und so ist auch Pat Methenys Gitarrenspiel hier extrem relaxed, und frei von jedem tieferen Sinn, Verstand und Ego.

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2 Comments

  1. Joey Sample:

    Es wird der Tag kommen, an dem ich hier haargenau beschreibe, was mir an dessen Musik und Gitarrenkunst gefällt, die sich abseits einer Athletik (show off) des platten Virtuosentums abspielt (zu Letzterem höre McLaughlin, diMeola oder Holdsworth).

  2. Michael Engelbrecht:

    In der Falle der Virtuosität sitzt auch Mr. Metheny des öfteren.. Man denke nur an sein seltsames Soloalbum, vor zwei Jahren, wo einen seine Gitarren aus allen Ecken ansprangen. Und dann wieder der pure Kitsch, Solo, auf der Baritongitarre. Und dann das Schreckensduo mit Charlie Haden – hinein in den Sonnenuntergang.

    Aber natürlich hatte Metheny genauso Sternstunden wie McLaughlin, doch, nach meiner bescheideneren Meinung, haben sie daraus etwas wenig gelernt.

    Nur soviel zum Guten: tödliche Langeweile hat laut überzeugenden Quellenberichten bei diversen Meditierenden schon zur Erleuchtung geführt. hosianna:)


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