Zu den Geheimnissen des Bienenstocks gehören die gespeicherten Musiktitel meines MP3-Players, der zu den nützlichen Erfindungen des digitalen Zeitalters zählt. Er ist kleiner als eine Streichholzschachtel, schöner als eine Coladose und bei seinem Anblick möchte man schwarzafrikanisch rufen: „My Baby does the Hanky Panky!“
Neben Dateien, die Musik von Rudresh Mahanthappa, Sergio Mendes, Shearwater und Wadada Leo Smith enthalten, ist auch eine ganz besondere Droge mit von der Partie. Das Debütalbum CéU der brasilianischen Sängerin CéU – vielmehr eine Folge daraus erwählter Songs – weckt afrikanische Instinkte und setzt die Hüften in Bewegung.
„Rainha“, eine Reminiszenz an Fela Kuti; „Mais Um Lamento“; das katholische „Ave Cruz“ ; „O Ronco Da Cuica“, selbst João Boscos Original noch übertreffend, und die „Samba Na Sola“ – das sind Lieder voller intimer Magie. CéU ist bislang gelungenste Werk der jungen Musikerin: uma mixtura de Samba, Soul, Hip Hop, Afro e Jazz também.
Gefühlvoll und modern arrangierte Kompositionen; homogene Song- und Soundtexturen – nichts klingt gewollt, sondern locker geworfen, geworden, gewachsen. Das bleibt natürlich alles unter uns, denn was gehn andere die Bienen an, die in unserem MP3-Stock summen. Doch sollte sister CéU dies lesen, würde es mich himmlisch freuen.
Ave Cruz!