Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

2011 3 Aug

Craig, me and my chipmunk

von: Jochen Siemer Filed under: Blog | TB | 4 Comments

Neulich gab es ja ein Porträt von Craig Taborn im Deutschlandfunk, das sehr hörenswert war. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie sich die Musik um so mehr erschließt, je mehr man über den Musiker weiß: seine Herkunft, seine Gedanken, seine Worte, Geschichten, Intentionen. Zur Übungspraxis eines Musikers gab Taborn einen Tipp: weniger spielen, sich kleine Fragmente herauspicken, damit arbeiten, sie ausbauen, sich nicht in Klischees und Stereotypen verlieren …

Habe jetzt ein portables Diktaphon, einen Handy-Recorder, mit dem man Natur- und Stadtgeräusche einfangen; Samplematerial sammeln; Interviews für Manafonistas machen; musikalische Ideen archivieren – oder wie im Folgenden auch mal ein kleines akustisches Streichholzkastanienmännchen präsentieren kann. Spontan eingefangen, das schüchterne Eichhörnchen.

No Overdubs, versteht sich – hope you like it .

Fragment 8-3

This entry was posted on Mittwoch, 3. August 2011 and is filed under "Blog". You can follow any responses to this entry with RSS 2.0. Both comments and pings are currently closed.

4 Comments

  1. Michael Engelbrecht:

    ich mag es, und automatisch spinnt es sich endlos fort, immer von vorne. ich dachte erst, huch, es reisst etwas ab am Ende, aber das ist wie ein ungeplantes, perfekt sitzendes Stocken im leicht angerauten flow.

  2. Michael Engelbrecht:

    Kein Scheiss, ich höre das jetzt seit 20 Minuten, Hintergrund, Vordergrund. Und ich komme gerade aus „Tinariwen City“. Wäre dieses „Streichholzkastanienmännchen“ das Intro eines ihrer Songs, ich glaube, Mike Barnes würde es völlig unbemerkt für bare Münze nehmen:)

  3. Poschlost:

    Toller Klang und, bei aller Kürze, sehr facettenreiches Spiel – bitte die Langversion dieses Stücks hochladen!

    Karsten

  4. Poschlost:

    Die Aussage von Craig Taborn, dass eine bewusste Einschränkung die Kreativität fördere (sinngemäß), hat mich an eine ähnliche Äußerung von Steve Lacy erinnert, der Inspiration daraus gewann, die Hürden bzw. Mängel seines unvollkommenen Instruments zu überwinden (i.w.S. sinngemäß). Das galt wohl für die Gattung (Sopransaxophon) als auch für das konkrete Exemplar. Deshalb hat er vermutlich auch keinen besonderen Wert darauf gelegt, jeweils das neueste und „beste“ Selmer-Saxophon zu spielen. Steve Lacy hat auch, ähnlich wie Craig Taborn, seine Improvisationen oft aus sehr „reduzierten“ Kernideen entwickelt, die sich zum Beispiel auf das Intervall einer Quarte beschränkten.

    Karsten


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