Manafonistas

on life, music etc beyond mainstream

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Hier dann doch einige Alben, sieben an der Zahl, die vielversprechend sind bzw. einfach sehr gut und ergreifend. Natürlich gibt’s so viel mehr Interessantes und Gutes. 

 

Sam BardfeldRefuge (bereits auf Manafonistas besprochen) 

 

Roberto Bonati + Parma Frontière Orchestra La Fòla de l’oca/Overtime 

 

Sofia BorgesTrips & Findings (Doppel-Soloalbum der portugiesischen Perkussionistin aus Berlin, Sofia ist Teil des Trios Whispers&Cries, das bereits auf Manafonistas eingeführt ist) 

 

Mario Costa/Bruno Chevillon/Cuong Vu/Benoit DelbecqChromosome (Portugiesisch-französische-US-amerikanische Zusammenarbeit). Spannend hier ist, wie bekannte Klänge allmählich subtil mutieren. 

 

Sylvie Courvoisier/Cory SmytheThe Rite of Spring – Spectre d’un song (entstanden aus dem Projekt des Flamencotänzers Israel Galvan zu dem inzwischen 100 Jahre alten epochalen Stück von Stravinsky (Premiere 29. Mai 1913) und erscheinend auf dem regen Pyroclastic Label der New Yorker Klasse-Pianistin Kris Davis. Sylvie Courvoisier hat  bereits  eher in einem anderen Projekt (La Curva) mit dem Flamencotänzer Israel Galvan zusammengearbeitet). 

 

Alexandra GrimalRefuge (aussergewöhnliche französische Sopransaxofonistin) 

 

Taiko SaitoTears of a Cloud (von mir hochfavorisierte japanische Vibrafonistin/Marimba-Spielerin aus Berlin, Soloalbum) 

2023 10 Apr.

Live-Sog #1

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Mit Favoritenlisten kann ich, selbst wenn ich’s wollte, derzeit nicht mithalten. Hineingezogen in den Live-Sog bleibt da einfach keine Zeit für fein eingerichteten und selbstinszenierten Lauschrausch.

 

 

 

 

Ich muss für Reinkommen sorgen (in der Regel Gästeliste), mich durch abendliche Gegenden bewegen, vorher das Wetter checken. Wenn der Platz in der Spielstätte gefunden ist, die Kamera rausholen und das Licht prüfen – alles je nach örtlichen Bedingungen und Spielflächenaufstellung. Zwischendurch Leute begrüBen, Freunde, Bekannte, Musiker und andere, miteinander austauschen, strahlende Gesichter, Lächeln, freudige social talks.

 

Man ist zusammen, trifft sich hinterher: der Hang, der sich je nach Lage und Anwesenden in verschiedenen Wellen entfaltet (und dann auch mal ganz schön lange dauern, ‘überhängen‘ kann). Eben Clubatmosphäre. Begegnungen, oh lala, oh oh, ha ha ha, he he he. Es kommen genug spannende Themen und Ereignisse an die Reihe. Guter Austausch eben. Und meistens sind es ja junge Folks, mit denen man gegenwärtig zu tun hat. Hat was. Von denen kommt die Dynamik, das Neue, Gewagte, Schräge, Erstaunliche, Geniale, Verrückte. Und es ist ständig am Wachsen, wie’s ja 40er, 30er und noch jüngere normal ist. Das Alte (ver)wandelt sich und diese Generationen trauen sich Sachen, die früher Jenseits waren (für ganz mutige und unbesonnene). Was eine frühere, ältere Generation in längeren Prozessen erobert hat, wird von nachfolgenden Genrationen dann häufig im Handumdrehen angeeignet und in den Ring geworfen – zusammen mit allem, wodurch neue Generationen geprägt sind und dem, was sie für sich umformen, erobern wollen.

 

 

 

 

Je nach Hang auch mal hangover am nächsten Tag. Dann ist aber Fotos bearbeiten und schreibend das Geschehen verarbeiten angesagt. Erstmal klare Charakterisierung der Musik finden, dann die Erlebnisqualitäten zum Ausdruck bringen usw.. Was es alles nach sich ziehen kann, kann man oft nicht übersehen.

 

Anders noch, wenn man selbst auftritt. Dann ist Instrumentarium, Werkzeug  einpacken angesagt, reisen und Stunden vorher am Ort sein. Aufbauen, Soundcheck, Konzentrieren, performend agieren, Reaktionen entgegennehmen, den Bühnenkram abbauen und einpacken. Dann: Hang und Austausch. Abbauen und einpacken nach dem live Ereignis find ich den härtesten Teil des Ganzen. Da muss man Praktisches entwickeln (damit man später auch alles schnell wiederfindet). Pianisten haben’s wohl am besten in der Hinsicht. Schlagzeuger haben immer was zu schleppen und Bassisten sind vielleicht am härtesten dran. Sie schleppen oft nicht mit ihren eigenen Instrument rum, benutzen geborgte, zur Verfügung gestellte Kontrabässe. Ganz zu schweigen von Vibraphonisten. Und dann die Elektronik und die ElektronikerInnen. Manche sind erstaunlich mit ihren Koffern und dem Ein-/Auspacken und Installieren. 

 

 

 

 

So werden derzeit die kleinen Bühnen schnell voll: wie ein Waldstück mit reichlich Unterholz und queren Ästen. Ach, und dann das Licht und die Klangregelung, die Bühnenmonitoren, der Raumklang. Ein ganz eigenes Kapitel. 

 

Gut, das gehört alles – in verschiedenen Qualitäten – dazu. Das Live-Erlebnis ist für mich der Kern geworden. Da kann ich nur bei bewusster Absonderung aus der Felddynamik und dem Live-Sog zur heimischen Tonträger Session umschalten. 

 

 

 

 

Live-Konzerte triggern Live-Konzerte. Das Netzwerk erweitert sich (von selbst) und bevor man’s merkt, ist man drin im Sog. Ab und zu sind dann ‘scharfe’ Entscheidungen (des Verzichts) angesagt. Ich dachte, ich mach jetzt mal eine Liste dazu und war selbst überrascht, was sich im Sog der letzten zwei Monate alles ER_EIGNET hat. Es waren dann doch im Schnitt 3 Live_Sachen pro Woche und 2 eigene Auftritte. Manches springt heraus und wirkt dann oft noch lange und tief nach. 

 

Ich versuch hier ab und zu, das eine oder andere zu beleuchten. Manchmal gelingt’s. Schön, wenn’s dann auf (teilnehmende) Neugierde trifft. Dokumentieren hat aber immer seinen eigenen Wert. 

 

 

 

 

Die Fotos gehören zu unterschiedlichen Konzerten und sind hauptsächlich nach zueinander passenden Blickrichtungen in der Dreierreihe ausgewählt.

2023 10 Apr.

Live-Sog #2

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Live-Geschehen

vom 17. Februar – 29.April 2023 

(besuchte live-Konzerte)

 
 
Jonathan Nagel Eventually, w/Susanna Ylikoski, Maria Mavridou, Anna Heuer Hansen, Singelkerk, Amsterdam 

 

Whispers & Cries, Kreativfabrik, Wiesbaden (live painting)

 

August 38th Vocal Ensemble, Splendor, Amsterdam 

 

Jam led by Sun-Mi Hong, International Women’s Day, BIMhuis Amsterdam 

 

Footstep Conference, BIMhuis, Amsterdam: 

Teis Semey 5tet, Amalia Umeda 4tet, Liv Andrea Hauge Trio

 

Mary Halvorson Amaryllis 6tet, BIMhuis, Amsterdam 

 

Sun-Mi Hong goes Bartók and Satie – Makrokosmos, Muziekgebouw, Amsterdam  

 

Savina Yannatou, BIMhuis, Amsterdam  

 

Jim & The Schrimps, BIMhuis, Amsterdam  

 

Vostok, Orgelpark, Amsterdam (live painting) 

 

Klaeng Festival Köln (6 Konzerte): 

Sebastian Gille + Marc Ducret, Jim Black – Landfermann + Coudoux, Pechlof, DeBacker – Pablo Held + Caroline Davis, Ben Street, Leif Berger

 

Deadeye feat. Otis Sandsjö – Ella Zirina – Fuensanta Ensamble Grande 

 

Sanem Kalfa’s Televisyon (Marta Warelis, Ingebrigt Håker Flaten, Nasim Lopez-Palacios Navarro), The Space, Amsterdam 

 

Rodrigo Amado The Bridge (Ingebrigt Håker Flaten, Alexander von Schlippenbach, Gerry Hemingway), BIMHuis, Amsterdam  

 

 

Und weiter noch im April auf dem Zettel:

 

George Dumitriu Hazard Ensemble, BIMhuis 

Valentina Magaletti, BIMhuis, Amsterdam  

The Killing Popes/Angelika Niescier+Alexander Hawkins, BIMhuis, Amsterdam  

Or Bareket, BIMhuis, Amsterdam 

Susana Baca , BIMhuis, Amsterdam

Jazzahead! Trade Fair, Showcases and Club Night, Bremen 

2023 29 März

Die auch noch: The Busy Drone

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2023 29 März

März Live-Zeit #1

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Beim Wiesbadener Konzert von WHISPERS & CRIES dauerten Aufbau und Soundcheck vier Stunden. Am letzten Samstag ging’s weiter mit der Gruppe VOSTOK im Amsterdamer ORGELPARK, einer mit vielen Orgeln gespickten Spielstätte. Die Zusammenarbeit besteht schon eine Weile und segelt jetzt unter dem Namen VOSTOK = Fie Schouten (Bassklarinette, Bassethorn), Giuseppe Doronzo (Baritonsaxofon, Hulusi), Vincent Courtois (Cello), Guus Janssen (Piano, Orgel, Cembalo), Henning Bolte (live painting). Bei manchen Gelegenheiten stöBt auch Louis Sclavis (Klarinetten) dazu.

 
 


 
 

Fie Schouten ist die prominenteste Bassklarinettistin aus der Zeitgenössischen Musik in den Niederlanden, wo regelmäBig Kompositionen für sie entstehen. In Deutschland arbeitet sie mit der Musikfabrik Köln zusammen, neben dem Ensemble Modern aus Frankfurt das hochkarätigste deutsche Ensemble Zeitgenössischer Musik.

 

Mit VOSTOK bewegt sich Fie Schouten nun in improvisatorische Ausrichtung. Giuseppe Doronzo ist hier bereits aufgetaucht mit dem Album ASH. Hulusi ist ein chinesisches Blasinstrument. Guus Janssen ist ein zeitgenössischer Komponist, der nach Misha Mengelbergs Tod dessen Stelle als Pianist im Amsterdamer Instant Composers Pool Orchester einnimmt. Das ICP Orchestra wird derzeit vom Schlagzeuger Han Bennink geleitet. Vincent Courtois, einer der umtriebigsten französischen Musiker, dürfte bekannt sein. Er spielt u.a. mit der deutsch-französischen MusikergröBe Daniel Erdmann zusammen, von wo es wieder eine starke Verbindung zur Pianolegende Aki Takase gibt. Gut, und den live-painting-Teilnehmer brauch ich hier wohl nicht mehr extra vorzustellen.

 
 


 
 

Kurzum, es wurden erst Aufnahmen für ein Album für das aufkommende New Yorker Label RELATVE PITCH RECORDS gemacht und dann ein Konzert gespielt. Die gespielte Musik ist zur Zeit zu einem gröBeren Teil durch Judith Schalanskys ATLAS DER ABGELEGENEN INSELN inspiriert. Der Gruppenname VOSTOK ist auch ein Inselname, entlehnt von einer abgelegnen (unbewohnten) Koralleninsel im südlichen, die nach dem Schiff Vostok (= Osten) ihres russischen Entdeckers benannt ist.

 
 


 
 

Soweit in gebotener Kürze ein Bild des Kontextes. Zu den Aufwänden und Umständen des live Auftretens, zur Musik und zum Buch von Schalanski demnächst mehr. Heute keine epische Breite und psychologische Tiefe. Dafür erst mal ein paar bildliche Spuren des musikalischen Geschehens.

 
 


 
 

Da ich beim Zeichnen dem Rhythmus und der Kadenz der Musik immer auf dem FuB folge bzw. auf den Versen sitze, gibt es bei jedem Konzert eine gröBere Produktion von Bildern. Es kann auch mal vorkommen, dass ein szenisches Bild hervorgerufen wird, dass dann Eingang in eine Zeichnung findet. Dabei kann man aber die nötige Spontaneität verlieren und fängt an ‚konstruierend‘ zu arbeiten, was Hand und Geist in einen anderen Modus des Schaffens führt.

 
 


 

2023 21 März

WHISPERS & CRIES series/hidden faces

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2023 20 März

Robert Creeley Steve Swallow

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Robert Creeley (1926-2005) ist einer meiner Lieblingspoeten. Sein erster Gedichtband auf Deutsch erschien 1967 in der edition Suhrkamp. Ich lese immer wieder in dem dunkelgrünen Bändchen, das ich noch in meiner Gymnasialzeit kaufte. Ich kann seine Gedichte auch lesen, wenn ich sie nicht „verstehe“. Immer wieder. Es hat einfach etwas. Wieder und wieder. Der Bassist Steve Swallow hat zwei Alben gemacht, die durch Creeleys Lyrik getriggerd wurden.

 

ROBERT CREELEY – Ich kenne einen

 

Wie ich zu meim Freund
gesagt hab, weil ich
immer rede, – John, hab ich

gesagt, was nich sein name
war, das dunkel um-
gibt uns, was

könn wir dagegen
tun, oder aber solln wir &
wieso nich ’n groBes klasse auto kaufen,

fahr, hat er gesagt, um
gotteswillen, kuck
wo de hinfährst

 

Übersetzung Klaus Reichert 

 

As I sd to my

friend, because I am

always talking, John, I

sd, which was not his

name, the darkness sur-

rounds s, what

can we do against

it, or else, shall we &

why not, buy a goddamn big car,

drive, he sd, for

christ’s sake, look

out where y’r driving

 

Steve Swallow – Home. XtraWATT

 

Steve Swallow – So There. XtraWATT

 

2023 20 März

Sleepless Ideas

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