Manafonistas

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2021 18 Apr

Aus den wilden Siebzigern

von: Manafonistas Filed under: Blog | TB | 1 Comment

 

 
 

„Die vier Männer, die in der Halloween-Nacht 1975 die schweißtreibende Bühne des Stuttgarter Gustav-Siegle-Hauses betreten, machen dies ohne großes Theater. Im Gegensatz zur Theatralik anderer Progressive-Rock-Gruppen jener Zeit tragen sie weder ausgefallene Kostüme noch kommen sie mit einem aufwändigen Bühnenbild – keine Schlösser, Styropor-Megalithen oder Eisbahnen hier. Die Musik, die sie leise anstimmen – aus einem brummenden Synthesizer und einer wimmernden E-Gitarre, ohne aufwändiges visuelles Feuerwerk – beschwört neblige Ausblicke auf ferne Hügel herauf. Nach drei Minuten kommt durch dieses wirbelnde Gewebe der leichte Tritt eines Schlagzeugmusters, wie ein in den Sümpfen verlorener Krieger. Stampfende Bassnoten tragen den Geschmack persischer Tonleitern in sich. Alle Elemente drehen sich umeinander, verschmelzen und münden schließlich in einem Groove, den wir im 21. Jahrhundert als Techno-Puls erkennen würden. Dies beschreibt die ersten sechs Minuten von Live In Stuttgart 1975, der ersten in einer Reihe von restaurierten Live-Aufnahmen von Can.“

(Rob Young, Uncut, June 2021; übersetzt von D.L. und M.E.)

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1 Comment

  1. Michael Engelbrecht:

    … … und ich fresse einen Besen, wenn in den ZEITREISEN nicht Can auftauchen werden, LIVE IN STUTTGART 1975 … damals hatte ich gerade angefangen, in Würzburg Psychologie zu studieren … und ich hatte jeden Monat die Sounds gekauft und das Jazzpodium … und wieso bin ich nicht nach Stuttgart gefahren … ich las doch Tourneerubriken … ich war schon Fan von Ege Bamyasi und Tago Mago und hatte einen atlasweissen VW-Käfer …


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